Islamische Kritik an der Islamkritik

Es gibt im politischen und sonstigen Leben immer wieder Situationen, in denen die Wahrheit einfach kontraproduktiv ist. „Nicht hilfreich“, wie es die Kanzlerin zu formulieren pflegt. Das ist schade für die Wahrheit, aber nun mal nicht zu ändern.

Jüngstes Beispiel: Die Debatte um die Studie zu muslimischen Einwanderern, die Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) unlängst vorstellte. Mehr als 20 Prozent der muslimischen Migranten verweigerten sich mehr oder weniger aggressiv und offen der Integration in die westliche Gesellschaft oder blickten gar verächtlich auf diese herab.

Daraufhin meldeten sich zahlreiche Vertreter mit muslimischem Migrationshintergrund zu Wort und führten Beschwerde. Was ihr gutes Recht ist. Verblüffend allerdings war, dass nahezu alle Beiträge empört waren, dass Friedrich diese Studie veröffentlich, dass die anderen 80 Prozent gut integrierter Islam-Einwanderer nicht gewürdigt würden, dass Muslime unter Generalverdacht gestellt würden und die Deutschen offener sein müssten. Von der Moderatorin Hadnet Tesfai bis zur Jung-Autorin Melda Akbas – ein ähnlicher Tenor.

Nun mögen all die Einwände richtig oder falsch sein, die eigentliche Antwort hätte aber lauten müssen: ,Diese 20 Prozent Integrationsverweigerer sind kein Problem“ oder „die Zahlen stimmen nicht“ oder „es wird in Zukunft weniger werden“… Tatsächlich aber hat – aus eigener Erfahrung? – niemand die Tatsachen der Studie in Zweifel gezogen oder widerlegt. Selbst Peter Holtz, einer der Autoren, der sich auf Spiegel-Online in einem Gastbeitrag beschwerte, führte lediglich Beispiele von sehr sympathischen Muslimen an, die sich nun vor den Kopf gestoßen fühlten.

Das ist traurig aber kein sonderlich taugliches Argument. Wie wäre es, wenn die sich von unliebsamen Befunden dieser Art betroffen fühlenden Mitmenschen sich beim nächsten Mal nicht mit Vorwürfen an die Öffentlichkeit wendeten, dass diese Tatsachen ausgesprochen wurden, sondern wenn sie statt dessen Vorschläge zur Abhilfe machten. Oder Erklärungen lieferten, die nicht darauf hinauslaufen, dass die Einwanderungsgesellschaft irgendwelche Voraussetzungen schaffen oder ausbauen müsse, damit die Einwanderer dieses Land schön finden und annehmen. Gern genommen werden auch Beiträge, wie sich Vereine und Gemeinden darum bemühen könnten, ihren Mitgliedern die Aversionen vor dem Westen zu nehmen.

Das wäre doch immerhin ein Anfang.

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7 Antworten to “Islamische Kritik an der Islamkritik”

  1. djmdgk Says:

    Es soll ja auch ungefähr jeder fünfte Deutsche „latent antisemitisch“ sein. Das Merkwürdige daran: Hier fordert niemand, diejenigen 80% besonders zu würdigen, die eben nicht latent antisemitisch sind.

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  2. max Says:

    Die selben Leute würden nach dem Absturz einer Lufthansa-Maschine wahrscheinlich empört darauf hinweisen, dass alle anderen Flugzeuge schliesslich nicht abgestürzt sind. Sowas nennt man positives Denken. Oder abgrundtiefe Blödheit.

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  3. jojo Says:

    tsssss

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  4. Cherrie Says:

    Den Islam kann man nicht integrieren, das hat noch kein Land geschafft! Auch die restlichen 80% werden sich zu gegebener Zeit gegen unsere christlichen Werte richten, wie überall auf der Welt!
    Das zeigt schon, dass eine Kritik an den 20% nicht toleriert wird!

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  5. Stoff für’s Hirn « abseits vom mainstream – heplev Says:

    […] Schuler hat einen sehr richtigen Gedanken zur muslimischen Kritik an der […]

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  6. Die Charte der Hamas und Protokolle der Weisen von Zion | klimafragen Says:

    […] werden den Verfassern und Interpreten Ausländerfeindlichkeit und Rassismus unterstellt und unter großen Gejammer auf die positiven Aspekte der Untersuchungen verwiesen, wonach etwa zwischen 70 und 80 % der […]

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