Archive for Februar 2010

Helden-Dämmerung

Februar 28, 2010

Genau lässt sich nicht sagen, wann das post-heroische Zeitalter zu dämmern begann. Liebte die Klassik den tragischen Helden, der an seinen Widersprüchen zerbricht, die Romantik den Untergang der reinen Seele, so zeichnen sich heutige Helden durch volkstümliche Unvollkommenheit aus. Margot Käßmann wurde und wird verehrt dafür, dass ihr nichts Menschliches/Allzu-Menschliches fremd ist. Joschka Fischers Aufstieg vom Steinewerfer zum Außenminister faszinierte das Publikum… – Nicht das hohe Ideal wird heute verehrt, sondern unser mangelhaftes Ebenbild.

Sind wir verarmt in unseren Ansprüchen? Fürchten wir die Unbequemlichkeit des Anspruchs klassischer Heroen? Oder sind wir schlicht selbstverliebt in unser Ebenbild und wollen uns nicht aus der Ruhe bringen lassen durch Vorbilder, an die wir nicht heranreichen? Allenfalls im Sport dürfen unsere Helden noch besser sein als wir selbst. In Kunst, Politik und Gesellschaft bevorzugen wir Eliten, an die wir heranreichen können, die uns nicht vor anstrengende Herausforderungen stellen. Ist diese Genügsamkeit im Geiste nicht die wahrlich beuunruhigende, tatsächliche „spätrömische Dekadenz“?

Sauf-Berechtigung

Februar 25, 2010

Wahrscheinlich ist es das ganz spezielle Verständnis von Rollenverhalten einer weiblichen Vorkämpferin. Jedenfalls ist kaum zu erklären, warum Alice Schwarzer offensichtlich meint, auch zu Dingen, von denen sie gar keine Ahnung hat, unverzüglich irgendwelche Femi-Platitüden absondern zu müssen. Der Rücktritt von EKD-Chefin Margot Käßmann sei falsch für sie selbst und falsch für progressive Protestantinnen, schreibt Schwarzer auf Spiegel Online. Einem Mann hätte man die Trunkenheitsfahrt durchgehen lassen.

Erstens: Einem Mann hätte man diese Trunkenheitsfahrt ebenfalls nicht durchgehen lassen, weil der Autoritätsverlust an der Spitze einer moralischen Instanz einfach zu groß gewesen wäre. Da versteht Schwarzer denn doch zu wenig vom Protestantismus.

Zweitens: Der weiblich dominierte EKD-Rat hat Käßmann nicht das Vertrauen ausgesprochen, sondern erklärt, sie (Käßmann) werde eine Entscheidung treffen, über die dann beraten werde. Das ist ein Rücktritts-Schubs erster Klasse. Dem hätte sich auch kein Mann entziehen können.

Drittens: Gleichberechtigung bedeutet, dass Frauen das Recht haben, sich genauso bescheuert, verantwortungslos oder unmoralisch zu benehmen wie Männer. Gleichberechtigung bedeutet nicht, dass sie es müssen oder sollten. Man muss es ihnen deshalb auch nicht empfehlen.

Die katholische Sexualmoral

Februar 23, 2010

In einem sind sich interne wie Kritiker der katholischen Kirche von außen einig: Die verklemmte, lustfeindliche Sexuallehre sei Schuld an den Missbrauchsfällen, die nun nahezu täglich aufgedeckt werden. Als Protestant könnte einem das egal oder recht sein – sollen sie doch selbst klarkommen mit Zölibat, Einsamkeit und Trieben. Nur logisch verstehen würde man es doch gern: Wir reden hier von Päderasten, Menschen, die ihre Lustbefriedigung aus dem Verkehr mit Minderjährigen ziehen – Welchen Vorteil hätte es, wenn sie dies frei, ungehemmt und lustvoll täten?

Kindesmissbrauch bleibt Kindesmissbrauch, ganz gleich, ob verschämt oder offen, ob im Trikot oder in der Soutane, und auch welche Moral dahinter steht ist ziemlich gleichgültig. Vor allem für die Opfer.

Auf der Suche nach dem Buchsen-Luder

Februar 23, 2010

Mag sein, dass dies hier kein Frauen-Thema ist. Aber es ist ein Thema, dass Männer an den Rand jener „revolutionären Situation“ bringt, von der wir ehedem im Staatsbürgerkunde-Unterricht gehört haben, dass sie großen, blutigen, weltgeschichtlichen Umbrüchen vorausgehe…

Es dauert ein wenig, bis man die Masche durchschaut hat und zur vollen Rage aufläuft. Eigentlich wollte ich nur die neuen Boxen anschließen. „Da brauchen Sie aber ein Coaxial-Kabel“, sagte der Mann in dem Laden, der gar nicht Mario Barth gehört, obwohl er das immer wieder behauptet. Im Keller hängen zwei Beutel mit alten Kabeln. Die dicken Druckerkabel von damals, die Maus-Kabel mit den runden Steckern, die Coaxial-Kabel für Antennen mit Schraubstecker, zwei- und dreiadrige Kabel mit Cinch-Steckern und Cinch-Buchsen, USB-Kabel, Kabel mit Normal-USB auf Klein-USB, TAE-Telefonkabel, Telefonkabel mit Westernstecker, Kabel mit großem Klinkenstecker auf kleinen Klinkenstecker, mit zwei großen Klinken, mit Stereo-Klinke groß und klein, eine große Stereo-Klinke auf zwei große Mono-Klinken und alle Varianten von XLR-Steckern auf kleine und große Klinke und natürlich auf Cinch und mit frei klemmbaren Kupferlitzen – aber kein Coaxial-Kabel mit Cinch-Steckern, wie man sie für digitale Audiosignale braucht. Kauft man also ein neues Kabel.

Leider hat der Receiver nur einen Eingang für ein Coaxial-Cinch-Kabel. Wenn man also Satellitenschüssel und DVD-Player mit digitalem Signal anschließen will, braucht man noch ein optisches Kabel aus Glasfaser, denn dafür sind noch Buchsen da. Diese Strippen sind unter Hifi-Freunden nicht nur der letzte Schrei, sondern auch schön teuer. Mit dem Verkäufer im Markt duze ich mich inzwischen, hole das optische Kabel, werfe zwei alte Cinch-Kabel, die niemand mehr braucht in die Keller-Beutel und muss nur noch den Subwoofer anschließen: Der braucht ein Subwoofer-Kabel mit einem Cinch-Stecker auf der einen Seite und zweien auf der anderen. Braucht man sonst nirgends.

Der Asphalt auf dem Weg zum Markt trägt bereits das Profil-Muster meiner Winterreifen, Klaus aus der Audio-Abteilung kann sich sein blödes Grinsen sparen, und ich muss auf dem Heimweg tanken. Der Sonnabend ist dahin, Pendlerpauschale gibt es auch nicht für den Weg zwischen mir und dem sternhagel-teuren Technik-Tempel.

Und während gegen 20.30 Uhr endlich die Bässe aus dem Subwoofer die Fundamente neu festruckeln, Polizei und Nachbarn vergebens oben klingeln, arbeite ich im Keller am Kampf-Manifest gegen Technik-Abzocker, die sich immer neue Kabel, Buchsen, Druckerpatronen und anderen Schnickschnack einfallen lassen, damit wir Blödmänner unser Geld loswerden…

Blog-weise: Altern – ein Zweifelsfall der Mathematik

Februar 21, 2010

Ich mache da einfach nicht mehr mit. Obwohl ich gar nichts tue, laufen die Zahlen meiner Lebensjahre durch, wie die Preisziffern an der Zapfsäule. Damit ist jetzt Schluss. Ich steige aus. Eines Tages werden die mir noch erklären, ich sei Rentner. Dabei war ich noch nie Rentner. Hiermit fordere ich die Zahlen letzmalig auf, bei mir zu bleiben und nicht einfach weiterzulaufen. Sonst können die mich mal. Kommt womöglich noch jemand auf die Idee, ich wäre so alt wie mein Alter. Solange ich ich bin, steht auch mein Alter fest. Ist doch ganz einfach. Und so alt bin ich ja längst nicht. Will ich auch nicht werden.

Land ohne Schatten oder: Über Stillosigkeit in Ost und West

Februar 17, 2010

Kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Amt hatte Brandenburgs früherer Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) noch einmal weit ausgeholt. Eine verbreitete Stillosigkeit bis hin zu Kleidung und Umgangsformen hielt er seinen ostdeutschen Landsleuten vor und erntete prompt einen Orkan der Empörung. Selbst die eigene Landespartei distanzierte sich von ihm. Mode- und Stil-Experten geben ihm allerdings recht.

In einem Beitrag für die „Welt am Sonntag“ bin ich diesem Phänomen nachgegangen.

Westerwelle macht Welle: Wider die Heuchler und Hätschler

Februar 16, 2010

Das Spannende an Guido Westerwelles Sozialstaatsdebatte ist weniger die Substanz in der Sache, als vielmehr, ob er am Ende mit seiner Klartext-Offensive Erfolg haben wird, oder ob die allmächtige Fraktion der Sozial-Heuchler an der Macht bleibt. Auch die harschen Reaktionen aus der Union haben gezeigt, dass der Weg des geringsten Widerstands noch immer derjenige ist, sich als fürsorglicher Beschützer der Schwachen zu geben – und da sich geschätzte achtzig Prozent der Deutschen als schwach und bedürftig empfinden, sind damit bislang zumindest gute Mehrheiten erzielt worden. Nicht auszudenken, wenn Westerwelle und die FDP am Ende Zuspruch erhielten für den Ausbruch aus dem Kartell der Heuchler und Hätschler.

Jeder, der mit Hartz IV-Empfängern zu tun hat, trifft und kennt Fälle, von denen man sagen muss: Dafür war Hartz IV nicht gedacht.  Dabei geht es gar nicht nur um den harten Kern der Trickser und Sozialbetrüger, es geht auch um die Unentschlossenen, die selbst zugeben, dass ihnen noch der rechte Antrieb für die Jobsuche fehlt. Es sind die, die gar nicht erst suchen. Es sind die Schwarzarbeiter, die Hartz IV als Basis nutzen. Es sind selbst die, die oft in TV-Beiträgen über ihr „Schicksal“ sprechen und bei denen rasch klar wird, es ist die eigene Trägheit und nicht die Schuld der Gesellschaft. Was man Menschen abnimmt, verlernen sie. Und wenn man morgen auch noch auf Jobsuche gehen kann, geht man halt nicht heute. Wenn Nothilfe auf wirklich Notleidende begrenzt würde, könnte zielgenauer den tatsächlich Bedürftigen geholfen werden.

Doch weil schnell als hartherzig und sozial kalt gilt, wer diese Binsenweisheiten ausspricht, hat sich die Politik angewöhnt, Verständnisrhetorik zu versprühen, wo nüchterne Analyse nötig wäre. Mag sein, dass Westerwelle am Ende überstimmt und in die Wüste gejagt wird. Nur muss dann niemand mehr über steigende Abgaben jammern: Wer einen großzügigen Sozialstaat will, der zahlt auch gern.

Das Schicksal der Kinder liegt im Argen, nicht in den Argen

Februar 10, 2010

Dass ihm nicht selbst schwindelig wird! Heribert Prantl, Innenpolitik-Chef der Süddeutschen Zeitung, hat das jüngste Urteil zur Revision von Hartz IV wieder einmal zum Anlass genommen, seine Lieblingsvokabel von der staatlichen „Schicksalskorrektur“ für die Kinder von Geringverdienern und Hilfeempfängern ins Spiel zu bringen. Wir wissen nicht, wann Heribert Prantl zum letzten Mal eine Arbeitsagentur besucht hat und ob er bei diesem Anblick auf die Idee gekommen ist, das Schicksal von Menschen Vater Staat und Mutter Verwaltung in die Hand zu legen.  Jenseits aller Polemik bleibt die Vorstellung aber mehr als monströs: Zum letzten Mal hat es der reale Sozialismus versucht, das Schicksal der Menschen zu bestimmen. Als jemand, der an diesem Versuch zweieinhalb Jahrzehnte teilgenommen hat, wäre mein Bedarf an der Beschaffung von Lebenschancen per Beschluss erst einmal gedeckt.

Prantls Ansatz ist bezeichnend für jenes wohlmeinende Sozial-Temperament, dass Gutes erreichen will, indem man den Menschen Gutes tut. Leider ist es nicht so einfach. Das Problem beginnt bei dem grenzenlosen Anspruch des Vorhabens. Wer ein Schicksal in eine „gute“ Richtung schieben will, kann und muss so ziemlich alles fordern, was dazu nötig ist. Die Chancenbereitstellung wäre nahezu grenzenlos, wenn man den Anspruch der Schicksalskorrektur ernstnehmen wollte, so dass kein Sozialsystem ausreichen würde, ihn zu erfüllen. Das nächste Problem ist die schleichende Rückgabe des Schicksals in die Hände seines Inhabers, was – soweit kennt man den Menschen ansich – nicht funktioniert. Man kann niemandes Lebenslauf anschieben und dann sagen: Bis hierher und nicht weiter. „Schicksalskorrektur“ ist der Einstieg in die lebenslange Vollversorgung des Menschen, die ein Staat nicht leisten kann (finanzielle und logistisch), nicht leisten soll (weil es entmündigt) und auch gar nicht leisten darf. Und schließlich stellt sich die Frage, in welchem Verhältnis jene zu den „Schicksalskorrigierten“ stehen, die ihr Schicksal von Anfang an selbst in die Hand genommen haben. Sind sie am Ende die Dummen, die Draufzahler, die mit viel Anstrengung dorthin gekommen sind, wohin man die anderen gebracht hat?

Prantls Schlagwort bezeichnet in der Tat eine Grenze, die nicht überschritten werden darf: Die Verantwortung darf in letzter Instanz dem Individuum nicht genommen werden. Die Würde des Menschen ist unantastbar, man darf und muss ihm Hilfestellung geben. Der Mensch ist aber keine Modell-Eisenbahn, die per Amtskran auf ein Gleis gestellt werden kann und losfahren soll.  Es steht zu befürchten, dass die Debatten um eine Reform von Hartz IV sich nun genau darum drehen werden, ob und wie weit das Transfersystem ausgebaut werden soll. Die Gefahr, dass sich die Gutmeinenden populär durchsetzen und den Staat mit Aufgaben überfrachten, an denen er sich nur verheben kann, ist dabei sehr groß.  So, wie Schulen heute nicht mehr nur Wissen vermitteln, sondern Orte „der Lebensertüchtigung“ sein sollen, könnte dem Sozialstaat eine Schicksalsleitfunktion übertragen werden. Beide Institutionen sind damit überfordert, wie es überhaupt fraglich ist, ob die Probleme von Familien außerhalb von Familien zu lösen sind.

Das Schicksal der Kinder liegt in der Tat oft im Argen. Es sollte nicht in ihnen liegen.

Steuern: doppelte Moral ist halbe Moral

Februar 7, 2010

Nirgends sind sich die Deutschen so einig, wie beim Thema Steuern: Alle werden zu Unrecht vom Finanzamt ausgenommen, zahlen zu viel, bekommen vom Staat zu wenig Leistung dafür und fühlen sich in der Konsequenz berechtigt, zu tricksen und zu täuschen, was die Anlagen AV bis N der Steuererklärung hergeben. Vom Ändern der zu eng gewordenen Hochzeitshose (Werbungskosten) bis zum letzten Kinderbuch, dass zur Fachliteratur umdeklariert wird, ist Steuer-Poker zum beliebtesten Volkssport noch vor dem Fußball geworden. Und in noch einem Punkt sind sich die meisten Deutschen einig: Wenn Reiche das gleiche tun, ist es verwerflich, eine Sauerei, unsolidarisch und gehört mit allen Mitteln verfolgt – koste es was es wolle.

Nun ist „Alle tun es“ noch kein Argument für Steuerhinterziehung. Aber man darf schon darauf hinweisen, dass jeder, der eine Steuererklärung abgibt, nicht zum Kreis der Ärmsten in der Gesellschaft zählt. Viel spannender ist aber vor allem die Frage, woher diese flächendeckende Illoyalität gegenüber dem Gemeinwesen kommt und wie sie sich so virulent ausbreiten konnte. Die Spur führt ziemlich geradlinig zur Haushaltspolitik.

Nach dem Ende der Wachstumsjahre der alten Bundesrepublik hat sich ein Selbstverständnis in der Politik festgesetzt, dass die Ansprüche der Allgemeinheit von der Haushaltslage abgekoppelt hat. Bestimmte Leistungen müsse der Staat garantieren, ganz gleich, ob er das Geld dazu hat oder nicht. Die alljährliche Neuverschuldung von Bund, Ländern und Kommunen legt Zeugnis davon ab, wie der Anspruchsteil stets hochgehalten wurde, ohne dafür schmerzliche Einschnitte an anderer Stelle verkünden zu müssen. Ganz normales Soll-und-Haben-Management wurde, gestützt auf etliche Theoretiker der Volkswirtschaft, wurde im staatlichen Raum außer Kraft gesetzt und ein Lebensgefühl des „Permanent-Aufwärts“ befördert.

Im Extrem kann man die Folgen übrigens in der „Abschlussbilanz“ der DDR (Schürer-Bericht) nachlesen: Über Jahrzehnte wurde hier so verfahren, als könne man Wirtschaftskraft beschließen – Wohnungen bauen, Bafög für Abiturienten einführen, Rente erhöhen – ohne dass die materielle Deckung dafür vorhanden war. Im Westen entstand vor diesem Hintergrund ein vertracktes Steuersystem, dass immer wieder versuchte die Löcher mit neuen Einnahmen zu stopfen und dabei dem gefühlten Anspruch durch verzwickte Fiskalpflästerchen keine allzu großen Schmerzen zuzufügen: Mobilität mit der „Ökosteuer“ verteuern und gleichzeitig die Pendlerpauschale ausweiten, Kassenbeiträge senken, Beitragsbemessungsgrenze erhöhen…

Konstant geblieben sind in den letzten Jahrzehnten allerdings Anspruchsdenken und Erwartungshaltung der Bürger gegenüber dem Staat. Weil aber trotz der ständigen Erklärungen der Politik über vermeintliche „Entlastungen“ sich auf den Lohnzetteln kaum etwas getan hat – zumindest nicht zum Besseren – sind Staat und Fianzamt mehr und mehr ins Abzocker-Image gerutscht. Ergo ringt jeder auf jede erdenkliche Weise mit dem Fiskus um rauszuholen, was rauszuholen ist. Das Gefühl, „ich habe meine Steuern gezahlt und lebe mit dem Rest“ ist untergegangen in einer Gesellschaft der Quittungsjäger und Belegsammler, der Rechnungsvermeider und Schwarzarbeiter.

Auf schleichende Weise infiltriert sich die verfallende Haushaltsmoral der öffentlichen Hand in die Steuermoral der Bürger. Und hier verhält sich die nötige Moral proportional zum Hinterziehungsbetrag: Mit ein wenig Moral könnte man sich die kleinen Steuertricks verkneifen, aber man braucht einen verdammt massives Ethos, will man der Versuchung widerstehen, Millionen in Sicherheit zu bringen.